Eine Rundtour um das Zwölferköpfl im Schatten der Hohen Kiste.
Wenn man mich fragt ob die knapp 1100Hm ab Eschenlohe (incl. Gegenanstiege) hier gut investiert sind, so käme als Antwort ein entschiedenes „Jein“.
„Nein“, weil natürlich die Hohe Kiste der dominierende Berg in dieser Ecke ist und weil die Sicht nach Süden dementsprechend stark eingeschränkt ist, und „Nein“, weil für solch einen Gipfel der Weg teils zu mühsam ist. Ein „Ja“ weil es ein Gipfel zum Entdecken ist und weil er garantiert viel Einsamkeit verspricht (Kreuz mit Gipfelbuch von 2007 , ¼ voll).
Der Aufstieg erfolgt zunächst über den in den Karten (noch) verzeichneten Hahnbichlsteig. Ein Schild „Hahnbichlsteig nur für Geübte“, ursprünglich mal anfangs des Weges angebracht, wurde an einem Abzweiger abmontiert – macht Sinn, siehe später. Man lässt hier das Schild (Forststraße „Kuhlam“) links liegen und geht weiter (später einmal scharf rechts steil nach oben über einen ausgewaschenen Bach – 3 Pfeile!) bis zu einer Abzweigung wo es wiederum links zum Krottenkopf/Weilheimer Hütte geht (ca. 1220m). Bis hierher ist der Steig noch gut markiert, zwischenzeitlich geht es sehr steil über ein Bachbett und üblen Wurzelleitern einen Hang hinauf. Ab genannter Abzweigung nun auf breiterem Karrenweg markierungslos weiter bis dieser allerdings unverhofft auf ca. 1290m endet. Eine erkennbare Spur führt zwar in logischer Fortsetzung des Weges weiter, ist aber falsch. Etwa 10m vor dem Ende des Karrenwegs (kleiner Umkehrplatz) erblickt man links etwa 5-10m bergauf leicht verdeckt einen roten Strich an einem Wurzelstock. Hier geht die Pfadspur weiter Richtung Zwölferköpfl. Der Pfad ist ab hier nun sehr steil (feucht, sehr rutschig) und auch im weiteren Verlauf nicht immer gut zu erkennen. Einmal trifft man unverhofft auf ein kleines Jagdhäusl. Man denkt zuerst, dass der Weg nur dorthin führt. Man kommt aber auf schmalem Pfad an dem Haus vorbei an dessen Hinterseite und findet dort einen Durchschlupf zwischen den Latschen. Der Steig wird anschließend wieder etwas besser aber nicht minder steil. Auf ca. 1430m stößt man auf einen von links nach rechts leitenden Pfad. Man geht diesen nach rechts weiter, auch wenn man dadurch zunächst keine Höhenmeter gewinnt. Wenig später lichtet sich die Gegend und man gelangt an eine kleine Hochalmfläche (lt. Karte vermutlich zur ehem. Mineck-Hütte gehörend). Ab hier kann man schon mal oberhalb zweier imposanter Felsformationen das Kreuz des Zwölferköpfls erkennen.
Der sichtbare Pfad endet hier – von Nordwesten zieht der Minecker Grat hoch. Man geht nun weiter ca. 270° links gegen die ursprüngliche Gehrichtung und überquert die Almfläche südostwärts bis zum Wald, um hier nach einer Fortsetzung des Weges zu suchen. Hat man ihn wieder gefunden geht man weiter Richtung der imposanten Felsen. An deren Fuß nun zunächst in südwestliche Richtung um plötzlich vor einer wild aussehenden Schlucht (eine sich verjüngende Schrofenrinne) zu stehen, in die man einsteigt. Am höchsten Punkt darf man auch mal kurz die Hand zu Hilfe nehmen.
Wie sieht es hier aus ?
https://picasaweb.google.com/115029477660506401232/BayerischeVoralpen03#5803201857491114066 (auf Lupe und Zoom auf max.100%)
Wenn man bis hierher nur im Wald und in lichten Mischgehölzen unterwegs war, so ist der Weg hier nun wesentlich wilder und interessanter. Stets garniert mit schönen Blicken auf Unterland und Hoher Kiste steigt man nun den Kamm aufwärts zum Gipfelkreuz. Das Höhenmeter zeigt auf 1.656m.
Weder der Weg bis hierher auf den Gipfel noch der weitere Weg (Rundweg) runter zum Pustertal-Jagdhaus ist auf der Karte eingezeichnet, so dass ich zunächst nicht wusste ob es Sinn macht ihn weiter zugehen. Meine GPS-Karte zeigte in der Satellitensicht allerdings eine latschenfreie Bahn die bis zu den ersten Felstürmen der Hohen Kiste reichte. Im schönen Auf und Ab diesen Kamms, der noch ganz leicht nach oben zieht, gelangt man schließlich an einen äußerst markanten Einschnitt (Sattel) in der das Gelände rechts in die wilden Schluchten der Kreuzwand abfällt und links nicht minder steil abwärts auf ein von der „Hohen Kiste“ herunter ziehendes Karl leitet. Das Gelände ist hier nun nicht mehr ganz einfach.
Habe das dazu zufällig gelesen:
http://www.bergwacht-bayern.de/index.php?id=3381&tx_ttnews[pointer]=2&tx_ttnews[tt_news]=2188&tx_ttnews[backPid]=3380&cHash=f10b621381caeccf4b379765db7cf89f
An vielen äußerst rutschigen und steilen Stellen ist Vorsicht geboten.
Wie sieht es da hinten aus ?
https://picasaweb.google.com/115029477660506401232/BayerischeVoralpen03#5803192031599787506 (auf Lupe und Zoom auf max.100%)
Unvermutet endet eine Spur an einer von rechts abdrängenden Wand. Hier klettert man eine Ier Stelle ca. 3m ab (nicht im Bild). Vermutlich könnte man von hier schon Richtung Hinterer Kopf (1501m) absteigen - ein von oben sichtbarer Hügel welcher die Schuttreiße trennt. Ich entschied noch weiter in das Karl zu queren, was aber relativ mühsam war, um auf ihm noch etwas abfahren zu können. Aber die Kare in den Bayerischen Voralpen sind eher betonartig oder rutschig mit Kugellagereffekt, so dass sich dadurch fast kein Vorteil einstellte. Den „Hinteren Kopf“ lässt man nun rechts liegen und steigt zwischen Latschen (links) und letzter Schuttreiße (rechts) weiter ab bis man auf einen kleinen Latschen-Dschungel trifft. Hier sollte man sich zunächst an einem Jägerstand orientieren, welcher gut sichtbar auf einer leichten Anhöhe steht. Diesen rechts liegen lassen und ebenfalls einen Bachgraben rechts liegen lassen - die Wegsuche kann sich hier durchaus etwas ziehen. Den Bachgraben jedenfalls nicht zu weit auf seiner rechten Seite absteigen! Man sollte nun wieder auf eine sichtbare Pfadspur treffen, welche einen runter ins Almgelände der Pustertal-Jagdhütte leitet.
Wie sieht es hier aus ?
https://picasaweb.google.com/115029477660506401232/BayerischeVoralpen03#5803216111848293954 (auf Lupe und Zoom auf max.100%)
An der Alm den Weg (teils mal seilgesichert) zurück nach Eschenlohe gehen.
Wie sieht der Abstieg aus ?
https://picasaweb.google.com/115029477660506401232/BayerischeVoralpen03#5803353375590596754
Am Rückweg kommt man zu einer Weggabelung (Wegweiser Richtung Eschenlohe über Forststraße). Diesen Weg lässt man rechts liegen und gelangt nun wieder auf den Hahnbichlsteig, der einen an die Weggabelung bringt, die man im Aufstieg links liegen gelassen hatte. Zeit ohne Pause: ~ 5h30, Schwierigkeit: T3, Stellen T4, erfordert Orientierungsvermögen. Nicht bei Nebel oder Nässe gehen!
EOS400D 360°- 20QF - 18mm - f/9 - 1/400s - ISO100
Auflösung in 7500x1200 (lohnt sich nicht nur für Einheimische)
https://picasaweb.google.com/115029477660506401232/BayerischeVoralpen03#5803016710155938946 – jetzt auf Lupe und Zoom auf max.100%
Noch was in eigener Sache: Ein kleines Jubiläum gibt es hier jetzt auch. Sterne aber bitte nur wenn es gar nicht anders geht – und wenn, dann sollten sie aus Zimt sein :-). Eigentlich wünschte ich mir aber was ganz anderes …
Ob ich nun weiter mache, ich denke vorerst mal nicht mehr :-o. Habe das ja bereits vor einiger Zeit in Frage gestellt und es hinge auch von einigen Faktoren ab – mir sind die „Objectives“ auf a-p nicht mehr klar genug umrissen bzw. verloren gegangen. Solange sich da nichts tut ... dennoch „Sag niemals nie“, Servus und Berg Heil.
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Kommentare
Das Bild ist ein wunderbarer Herbstblick, der mir diese Woche aus Gründen der "Arbeits-Räson" verwehrt geblieben ist. Aber jedes Ding hat eben seine Zeit - was mich auch wieder einen Schritt weiter in meinen Zeilen bringt:
Selbstverständlich ....
= = = der Rest via email = = =
Herzlichst Christoph
Umsomehr ist der angekündigte Ausstieg sehr bedauerlich und ein großer Verlust, habe aber vollstes Verständnis für die Entscheidung und die Gründe dahinter.
Hoffe zumindest auf ein weiteres Engagement auf pp...
Grüße,
Jörg E.
wir alle sind Menschen und keine Maschinen. Darum sind die Bewertungen nie objektiv. Ich habe gute und schlechte Tage. Mal stört mich schon ein etwas überstrahlter Himmel, ein anderes Mal gefällt mir einfach die Gesamtwirkung eines Panos, - trotz technischer Schwächen. Und manchmal erinnere ich mich an mein eigenes Erlebnis auf dem Berg und - bumm, 4 Sterne rausgehauen.
Sicher oft nicht richtig. Aber was heisst das schon gegen den Wert, auf dieser wunderbaren Seite mitwirken zu können?
In aller Unvollkommenheit die vollkommenen Berge darzustellen ist unsere Freude, da solltest auch Du weiter dabei sein!
Ich hoffe dass dir der Weggang "schwer fällt" und du zumindest ab und zu mal wieder hier vorbei schaust. LG. Bruno.
Wenn nur eine Person sich am Panorama erfreut, ist es doch schon o.k. - und Deine Panoramen sind hier mit das Beste, v.a. die Telepanoramen !!!
Also ich würde mich freuen, weiterhin Deine Bilder hier zu sehen - und bestimmt noch viele andere auch.
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