Vor 50 Jahren, am 30. August 1965, als die Baurbeiten für den Staudamm dem Ende entgegen gingen, ereignete sich am Allalin-Gletscher ein Absturz (ca. 2 Mio. m³) und begrub das Barackenlager der Baustelle unter sich, wobei 88 Bauarbeiter, vor allem italienische, umkamen. Nur 5 konnten gerettet werden.
1967 konnte der Staudamm von Mattmark, der der grösste Erdschüttdamm Europas ist/war, fertig gestellt werden. Er ist 120 m hoch und besteht hauptsächlich aus Moränenmaterial des Allalingletschers. Der Speicherraum des Mattmarkstausees beträgt 100 Mill. m³. Das Einzugsgebiet umfaßt nicht nur die direkt in ihn mündenden Bäche, die vom Schwarzenbach- und Sewjinengletscher sowie dem Tälli und dem Ofental kommen, sondern auch noch Abflüsse vom Allalin- und Hohlaubgletscher sowie dem Almageller- und dem Furggbach, die evtl. auch über Tunnel zum See fließen. Das gestaute Wasser speist die Kraftwerke im nahen Zermeiggern und dem fast bei Visp liegenden Ackersand, die insgesamt 660 Mio. kWh erzeugen (können).
Nach dem gewaltigen Abbruch von 1965 wuchs der Allalingletscher wieder und erreichte 1985 fast wieder den Talboden. Danach zog er sich wieder zurück. Am 1. November 1999 brechen an derselben Stelle wie 1965 160 000 m³ Eis ab und stürzen bis in den Talboden. Die Abbruchfront war 25 m hoch. Schäden gab es angeblich (lt. Tafel auf dem Staudamm) keine. Am 30. Juli 2000 stürzte nach Rutschungen der Gletscherzunge eine riesige Eislawine von über 1 Mill. m³ bis in den Talboden, ohne Schäden anzurichten. Aber Eisstaub bedeckte noch die Straße auf der gegenüberliegenden Talseite. (lt. http://glaciology.ethz.ch/inventar/download/allalin.pdf).
Auf dem von mir im Juli 2011 gemachten Bildern endet der Allalingletscher bei ca. 2680 m üNN. Die Absturzstelle war bei 2565 m üNN. Der Talgrund darunter liegt auf 2088 m üNN, die Krone des Staudamms auf 2200 m üNN.
360°-Panorama aus 12 Hochformataufnahmen (Canon EOS 450D, Sigma 18-125 OS @ 19mm, ohne Stativ) gestitcht mit PTGui.
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Kommentare
Ich lies mich schon bei FC aus über die beschämende Nachgeschichte.
(Gericht und Bund: arrogante Verharmlosung, es sei nur die Natur schuld)
Kompliment Heinz für Dein Wissen und Deinem Bildschatz!
Gruss Walter
Herzliche Grüße
Hans-Jörg
Herzliche Grüße
Hans-Jörg
PS: Ich hatte noch vergessen, darauf hinzuweisen, daß ich mehrere Aufnahmereihen gemacht hatte und natürlich die ausgesucht habe, die die besten Lichtverhältnisse hatte. Und obwohl es ja sehr bewölkt war, wird bei allen Aufnahmereihen der See immer in großen Teilen von der Sonne beschienen - und die Schattenflecken machen dann den Reiz aus.
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