Hallo liebe Bergfreunde!
Nach einer längeren Pause möchte ich euch ein Panorama von meiner Bergtour auf den Gr. Priel zeigen. Meine Tour begann in Hinterstoder, Parkplatz Schiederweiher.
Er wird nicht zu Unrecht das Wahrzeichen von Oberösterreich genannt. Seine weiß leuchtende Nordwand ist bei klarer Sicht vom ganzen Alpenvorland und selbst vom Mühlviertel zu sehen.
Die Namenserklärung ist schwierig; die Herkunft des Namens ist nicht slawisch, wie früher angenommen wurde, sondern deutsch: Priel = Wasseransammlung, Wasserstelle. Dieser Name ist vom Almgebiet aufgewandert. Der Große Priel ist ein in Ost-West Richtung lang gestreckter Felskoloss, der mit sanften Schutthängen dem Plateau entspringt, nach allen anderen Seiten aber steil abfällt. Am Fuß seiner Grate und Wände liegen drei weite, meist schneeerfüllte Kare; die felsdurchsetzte Südflanke steigt aus einer breiten Firnmulde, dem Kühnkar, auf, das im Osten vom Südgrat, im Westen von dem im weiten Bogen zum Brotfall streichenden Grat begrenzt wird. Im Norden des Massivs liegt ein ovales Schuttbecken, die sogenannte „Obere Ackergrube", eingezwängt zwischen der riesigen Priel Nordwand und den Gras- und Latschenhängen des Kreuzes. Eine steile Schotterrinne zieht zur Arzlochscharte (1985m), der tiefsten Einkerbung im Prielkamm, von der sich auf der Seite der Nordgrat zum Priel-Gipfel auftürmt, auf der anderen Schrofen und Blockhalden zur Kirchtagmauer und zum Kreuz ziehen.
Der Große Priel ragt als einziger Gipfel im Toten Gebirge über die 2500-m-Marke hinaus, und seine felsfaltige Nachbarin, die Spitzmauer, gilt als die schönste Erhebung des Toten Gebirges. "Von dem Schneetal über kahle Felsen kann man ohne Gefahr auf den Gipfel des Hochpriel im Lande ob der Enns in zwei Stunden gelangen", notierte Erzherzog Johann 1810 in seinem Tagebuch, "Wildschützen bestiegen ihn schon." Diesen gesetzlosen Gesellen verdankt der Brotfall zwischen Priel und Spitzmauer seinen Namen: Ein Brotlaib, der in die Tiefe kollerte, verriet sie den Gendarmen. Ärger mit der Gipfeljause hatte auch Erzherzog Ludwig, der den "Hochpriel" anno 1819 erstieg: Der Schulmeister von Hinterstoder war samt dem Kaffeegeschirr auf dem Eis ausgerutscht - die Tassen blieben zwar im Gegensatz zu seinem Hintern heil, doch dafür hatte der Haushofmeister den Kaffee vergessen ...
Zum Prielschutzhaus: Vom Parkplatz Schiederweiher(gebührenpflichtig) wandert man auf der Forststraße (Markierung 201) zum Schiederweiher, auf einem Abkürzungssteig und wieder auf der Straße in die Polsterluck’n und zur Talstation der Materialseilbahn (Gepäcktransport möglich, Hüttenwirt per Telefon verständigen). Knapp davor rechts über den Bach und auf einem breit ausgetretenen Steig in Serpentinen durch den Laubwald zum Klinserwasserfall hinauf. Vorbei am Großen und am Kleinen Ofen (Höhlen) zum "Gott-sei-Dank- Bankerl" und bis vor die "Märchenwiese". Dort nach rechts und stets nahe der Seilbahn durch Mischwald zum Prielschutzhaus. Abstieg auf der gleichen Route.
Auf den Großen Priel: Weiter auf dem Steig Nr. 201 - vorbei am Wasserreservoir und zwischen Latschen - zu einer Wegteilung: Rechts auf dem Steig Nr. 260 über einen felsigen Rücken ins Kühkar hinauf. Bei der Abzweigung zum Bert-Rinesch-Klettersteig links und in Kehren zur oberen Karschwelle ("Jausenstein"). Am linken (südlichen) Rand des Kars über Schutt und ein steiles Schneefeld zur Flanke unterhalb der Brotfallscharte. Die folgenden Felsstufen und Bänder sind mit Stahlseilen gesichert - wenn der oberste Bereich unter hartem Altschnee liegt, kann man die Passage links und über ein höher gelegenes Band umgehen. Knapp unterhalb der Brotfallscharte befindet sich eine Unterstandshöhle. Hat man den Gratrücken erreicht, lohnt sich zunächst der kurze Abstecher links auf den Brotfallgipfel. Wieder zurück und nach der Markierung 260 auf dem breiten Schuttrücken Richtung Priel hinauf. Oben trifft man auf den Steig Nr. 262, der von der Welser Hütte heraufzieht und dem wir nach rechts folgen. Ab- und aufsteigend über den schmalen Grat - direkt über der gewaltigen Nordwand - zum 8 m hohen Gipfelkreuz hinüber. Abstieg auf der gleichen Route.
Abstiegsvariante: Von der Abzweigung am Beginn des Gipfelgrats kann man auch westwärts auf dem Steig Nr. 262 zum Fleischbanksattel absteigen. Von dort geradeaus Richtung Pühringerhütte und unter dem Sauzahn hinab. Bei der Wegkreuzung unter dem Schermberg (Notunterstand) nach links und nach den Markierungen durch das flache Karstgelände nach Süden auf den Temlberg zu. Vor diesem markanten Felsgipfel (den man auf einem steilen, aber markieren Steig erklimmen kann) erreicht man die nächste Wegkreuzung. Links auf dem Steig Nr. 201 am Rand eines Kars zur Klinserscharte, wo der Pfad zur Spitzmauer einmündet. Weiter durch die Klinserschlucht.
Gehzeit:
zum Prielschutzhaus 2,5 h, auf den Großen Priel 3 h, Abstieg zum Prielschutzhaus 2 h; vom Prielschutzhaus nach Hinterstoder 2 h.
Aufnahmedaten:
Sony Alpha 7II
1/200 f.13
ISO 100
28 mm
22 HF Aufnahmen
Bildqual. JPG
gestitcht mit Panoramastudio 2.5pro
bearbeitet GIMP2
Freihand
B. B., Michael Bodenstedt, Gerhard Eidenberger, Jörg Engelhardt, Johannes Ha, Wilhelm Haberfehlner, Manfred Hainz, Fredy Haubenschmid, Alois Hoop, Walter Huber, Thomas Janeck, Franz Kerscher, Werner Maurer, Christian Mittermair, Niels Müller-Warmuth, Ralf Neuland, Danko Rihter, Christoph Seger, Jens Vischer, Benjamin Vogel
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Kommentare
Wünsche dir viel Glück und Spaß beim Fotografieren und Panorama gestalten!!
Liebe Grüsse
Gerhard
@ Gerhard, hast gleich gemerkt dass ich eine neue Kamera habe. Bräuchte nur noch dein Zeiss Objektiv ;-) dann wäre die Qualität noch besser! LG
Viel Freude und gutes Gelingen mit deiner neuen Kamera ;)
lg Peter
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