Es gibt sie doch noch, die wenigen ruhigen Gipfelwege in den Dolomiten. Zumindest phasenweise kann man beim West-Anstieg auf den Monte Crot noch Stille und ursprüngliche Berglandschaft abseits von Liftstationen, rasenden Downhillern und E-Mountainbikern, überfüllten Klettersteigen und Fun-Parks für Kids erleben. Auch wenn es angesichts der (vor allem Deutschen!) Porsche-, Ferrari- Lamborghini-, und Motorrad-Fahrer selbst hier am Gipfel des Monte Crot zur täglichen Dauerbeschallung kommt. Rücksichtslose Lärmer gibt es in den Dolomiten leider zu Hauf. Vor allem ps-gesegnete Automobilbesitzer reisen extra hierher an, wo die Passtraßendichte am höchsten ist, um ihren Spaß auf Kosten anderer zu haben! Reiche Egomanen, die meinen, in den zahllosen Tornanti der Dolomitenstraßen ihre "Klima-Mobile" an ihre fahrtechnischen Grenzen bringen zu müssen. Wenn das nicht reicht, gibt's ja zum Glück noch die Helikopterrundflüge. Oder man wartet, bis von den allerorten emsig buddelnden Baggern weitere und coolere Pisten für den nächsten Winter fertigplaniert und mit Schneekanonen versehen sind. Wer die Dolomiten von früher her kennt, dem wird das Herz ein wenig bluten angesichts der Totalvermarktung und -verlärmung eines angeblichen "Weltnaturerbes". So laut wie heutzutage war es hier zuletzt im Gebirgskrieg 1915-1918. Da grenzt es an ein Wunder, dass die gewaltigen Berge immer noch die Größe und Erhabenheit ihres Schöpfers widerspiegeln - unbeeindruckt vom Lärm zu ihren Füßen und manchmal auch auf ihren Häuptern.
Nun ja ... Die Stille suchende Wanderer weichen zukünftig besser in ruhigere Gebirgsgruppen aus, falls es die noch geben sollte.
24x 85 mm, freihand
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