Nach unserem geglückten Hochtouren-Start am Balmhorn nutzten wir das angekündigte Schönwetterfenster zwei Tage später, um eines unserer langjährigen Tourenziele anzugehen - den Mönchsnollen!
Wissend, dass solch anspruchsvolle Eistouren nur noch ganz zu Anfang der Saison vertretbar sind und in den kommenden Jahren wohl zunehmend ganz dem Klimawandel zum Opfer fallen werden, wollten wir dieses Vorhaben möglichst nicht länger aufschieben.
Also ging's von der Kleinen Scheidegg zur wunderbar gelegenen und bestens ausgestatteten Guggihütte. Dort waren wir zwar an jenem Abend allein aber dem Hüttenbuch konnten wir entnehmen, dass der Nollen seit Anfang Juni bereits ein paar mal gemacht wurde. Das stimmte uns etwas zuversichtlicher – sind wir doch keine ausgewiesenen Experten im Steileis, das am Nollen bis zu 70° aufweist.
Der kommende Tag brachte dann das versprochene Schönwetter und da wir keinerlei Schwierigkeiten bei der Wegfindung hatten, standen wir bereits kurz nach Tagesanbruch am Schneefeld das schließlich zur Steileisnase führt. Beste Firnbedingungen erwarteten uns hier und mit unserem Set Eisschrauben konnten wir die knapp drei Seillänge überraschend einfach über die Eisnase klettern!
Das Schwierigste war also geschafft und rückblickend war der eingeschneite, felsdurchsetzte und unerwartet steile Gipfelhang der anstrengendere Teil. Wir brauchten viel Zeit und der zunehmende Wind sorgte ständig für unangenehme Spindrifts. Den Gipfelgrat erreichten wir erst am späten Vormittag und dort hüllten uns dann die Quellwolken ein. Der enge, ausgesetzte Gipfel war allerdings nicht zu verfehlen.
Unserer ausgiebigen Gipfelpause war es zu verdanken, dass wir ein kurzes Wolkenfester von wenigen Minuten erwischten, das mir zur Krönung der Tour ein Panoramabild ermöglichte!
Spannend sah nun auch der Abstieg über den messerscharfen Südostgrat aus, auf dessen leider bereits sehr matschigen Firnschneide wir wenig später wieder einmal den Reitsitz auspacken durften…
Unsere Anstrengungen und die Entscheidung die Tour zumindest einmal zu versuchen, hat sich somit schlussendlich ausgezahlt – und ein solches Panorama ist doch wirklich einige Mühen wert..?!
Sony RX100 III mit 10mm (28mm)
F4, 1/500 sek.
Pedrotti Alberto, Jochen App, Michael Bodenstedt, Winfried Borlinghaus, Jörg Braukmann, Hans-Jörg Bäuerle, Jörg Engelhardt, Manfred Hainz, Fredy Haubenschmid, Franz Kerscher, Martin Kraus, Wilfried Malz, Gianluca Moroni, Niels Müller-Warmuth, Uta Philipp, Danko Rihter, Adri Schmidt, Andreas Starick, Michael Strasser, Jens Vischer, Benjamin Vogel
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Kommentare
VG Manfred
Glückwunsch auch zur tollen Tour!
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