Wenn in der Ferne in Augenhöhe der Großglockner am Horizont auftaucht ... , wenn ganz nah die letzten Schneefelder in der warmen Sommersonne dampfen... ,
wenn man auf dem Grat hoch oben über den gletscherwassergrünen Kapruner Stauseen wandert... ,
- ja dann mag man schon glauben, dass Reinhold Messner diesen Weg als schönsten Höhenweg der Alpen bezeichnet haben soll.
Das Tagesziel ist der Hohe Tenn (3368m).
Es ist bei dieser langen Tour angenehm, am Vorabend auf dem abwechslungsreichen Wanderweg von Fusch zur Gleiwitzer Hütte aufzusteigen.
Die gemütliche kleine Hütte blickt nach Osten über das Fuscher Tal, und am nächsten Morgen können wir hinter dem Tennengebirge die Sonne aufgehen sehen. Die erste Minute eines großartigen Tages sollte man nicht verpassen!
Der Gleiwitzer Höhenweg beginnt leicht und eben, und wird dann immer anspruchsvoller.
An der steilen Grasflanke über dem Gamskar mahnen mehrere Gedenktafeln für abgestürzte Bergsteiger zu Vorsicht und Konzentration.
Durch eine Rinne, die oft noch im Spätsommer mit Schnee gefüllt ist, geht es an Drahtseilen hinauf zum Grat. Der Blick wird frei auf die höchsten Gipfel der Glocknergruppe, während wir immer auf dem Kamm zum Kempsenkopf (3090m) aufsteigen. Dass dies ein ganz berühmter Gipfel ist, der sogar im Guinessbuch der Rekorde steht, habe ich auch bisher nicht gewusst:
Man steht hier auf dem nördlichsten Dreitausender Europas.
Weiter geht es über den Bauernbrachkopf (3125m) zur Schlüsselstelle am Kleinen Tenn (3140m). Der Felscharakter ist ähnlich wie am Stüdlgrat zum Großglockner, nur sind hier die Schwierigkeiten durch Drahtseile entschärft.
Jetzt ist es nicht mehr weit, und leichtes Gehgelände zum Schneespitz (3317m), auch Schnee-Tenn genannt.
Hier steht das große Gipfelkreuz mit Gipfelbuch, - das noch aus dem vorigen Jahrtausend ist, aber noch nicht voll!
Vom Schneetenn sind es nicht mehr viele Höhenmeter zum Hohen Tenn (3368m), aber die haben es in sich. Ein steiles ungespurtes Schneefeld, eine unversicherte Kletterstelle, - und dann ist man ganz oben. Stille und Schönheit wirken hier besonders.
Nikon D90 13QF Photoshop CS4
Hans-Jürgen Bayer, Michael Bodenstedt, Thomas Bredenfeld, Thomas Büchel, Hans Diter, Gerhard Eidenberger, Manfred Hainz, Andre Hergemöller, Walter Huber, Johann Ilmberger, P J, Thomas Janeck, Manfred Kostner, Wilfried Malz, Gianluca Moroni, Niels Müller-Warmuth, Jan Lindgaard Rasmussen, Danko Rihter, Arne Rönsch, Udo Schmidt, Walter Schmidt, Christoph Seger, Kathrin Teubl, Anton Theurezbacher, Sieber Toni, Robert Viehl
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Kommentare
vielen Dank für diesen neuen wunderbaren Gruß aus den Tauern, von denen ich noch nicht weiß, ob ich sie auch dieses Jahr wieder live erleben darf. Nächstes Jahr zu meinem 30jährigen "Tauernjubiläum" aber ganz sicher. Fast noch beeindruckender als Dein Panorama von einem wahrlich spektakulären Standpunkt fand ich aber die spannenden Infos aus Deinem Text. Ich war bislang weder auf den nördlichsten Dreitausender gekommen (also jetzt nicht zu Fuß), noch wusste ich von der Bewertung Reinhold Messners. Stimmt das wirklich? Gibt´s dazu eine Quelle?
Vielen Dank jedenfalls für die "heimatlichen" Impressionen und liebe Grüße aus dem in jeder Hinsicht leider so tauernfernen Bochum von
Andre
Herzlichst Christoph
LG, Toni
Gruss Peter
Sehr schön!
Gruss Walter
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