Nachdem wir auch am Piz Roseg erfolgreich waren, sollte es in der Königsetappe am darauffolgenden Tag an den Biancograt gehen. Wir planten auch am Rifugio Marco e Rosa eine Nacht im Zelt zu verbringen, denn auch hier waren die Lager ausgebucht. Von dort sollte es dann im Finale über den Piz Zupò, die Bellavista und den Piz Palü eine große Überschreitung werden. Aber es kam anders…
Um kurz vor halb drei schälten wir uns aus den Schlafsäcken, frühstückten schnell und packten dann das Zelt, Schlafsack und alles weitere zusammen, um möglichst noch vor den ersten Bernina-Aspiraten zu sein, die von der Hütte her allmorgendlich um kurz nach drei Uhr am Pfad unterhalb unseres Biwakplatzes aufkreuzten. Die Route Richtung Fuorcla Prievlusa zog sich in die Länge und bereits bei Tagesanbruch zeigte sich, dass das Wetter entgegen aller Vorhersagen alles andere als lupenrein zu werden schien. Etliche Bergsteiger überholten uns mit ihren beneidenswert leichten Rucksäcken und es wurde für uns ein wahrer Kraftakt das abschüssige und steile Gelände im weichen Schnee zur Scharte hinauf zu bewältigen. Bei Ankunft in der Fuorcla näherte sich dann tatsächlich eine Gewitterzelle, die von der italienischen Alpensüdseite die Berninagruppe heraufzog. Lange warteten und überlegen wir, denn laut Wetterapp (im Bernina hat man an vielerorts LTE..;-) sollte das nur ein kurzes Intermezzo am Morgen sein und einige Seilschaften kletterten bereits in den Felsen oberhalb Richtung Biancograt. Ich war vor allem durch das schwere Gepäck aber bereits so K.O., dass der Grat damit eine echte Quälerei werden würde… Schlussendlich waren wir am frühen Vormittag müde und kaputt wieder an unserem Biwakplatz, mit dem Plan nun viel zu schlafen und in der nächsten Nacht noch einen letzten Versuch mit leichtem Gepäck zu starten – wissend, dass wir ohne Übernachtungsmöglichkeit in einem Tag zur Diavolezza, bzw. ins Tal mussten!
Wie ausgewechselt war die Lage am nächsten Morgen, als wir in sternklarer Nacht und mit leichten Rucksäcken starteten, an der Fuorcla nur eine kurze Frühstückspause, dann genüssliches Klettern und endlich die berühmte Himmelsleiter des Biancograt leichtfüßig emporsteigen. Mit dem Pizzo Bianco erreichten wir um kurz nach acht Uhr den ersten Panorama-würdigen Höhepunkt. Der spannende Übergang zum Piz Bernina lag direkt vor uns, der Piz Palü schien hingegen noch in weiter Ferne – ob unser gewagter Plan wohl aufgehen würde…?!
Sony RX100 III mit 9mm (24mm)
F4, 1/250 sek.
Jochen App, Hans-Jürgen Bayer, Michael Bodenstedt, Peter Brandt, Jörg Braukmann, Arno Bruckardt, Hans-Jörg Bäuerle, Günter Diez, Johannes Ha, Manfred Hainz, Fredy Haubenschmid, Martin Kraus, Thomas Ludwig, Wilfried Malz, Giuseppe Marzulli, Matthias Matthey, Gianluca Moroni, Niels Müller-Warmuth, Uta Philipp, Danko Rihter, Bruno Schlenker, Adri Schmidt, Christoph Seger, Michael Strasser, Jens Vischer, Benjamin Vogel, Alexander Von Mackensen, Gerald Wetzel
|
|
Kommentare
Herzlicher Gruß
Hans-Jörg
Da habt ihr ja die 5-tägige Schönwetterperiode optimal genutzt.
VG, Danko.
Bei dem Bild merke ich, dass meine Erinnerungen schon ziemlich verschwommen sind, obwohl es bei mir auch gar nicht mal so lange her ist.
Kommentar schreiben