Einer der letzten schönen Herbsttage am Hauptkamm. Aufbruch von der Langtalereckhütte, in deren Winterraum ich die Nacht allein verbracht hatte und durch knöchel- bis knietiefen Schnee unschwierig zum Gipfel. Unterwegs traf ich viele neugierige Gämsen, einige scheue Schneehhühner, einen schläfrigen Steinbock. Am Gipfel dann eine Überraschung: über den Hangererferner zog sich schon eine frische Skispur! Wenige Minuten später sah ich die Kameraden dann am Gipfel des Vorderen Seelenkogels.
Insgesamt 1 1/2 sehr entspannte Bergtage, an denen ich bis auf die Skitourengeher keine Menschenseele traf. Immer wieder faszinierend, wie einsam diese sonst so überlaufene Gegend im Herbst sein kann.
Übrigens meine erste a-p Erstbegehung, was mich angesichts der Einfachheit des Weges und der gebotenen Aussicht überrascht.
11QF mit Olympus PEN E-P1, f/5,6; 1/3200s, 25mm (x2), ISO 160. Habe schwer mit dem Weißabgleich gekämpft (RAW hätte sich empfohlen - oder eine Graukarte...), hoffe, er passt jetzt.
Gesticht und bearbeitet mit cs6, Beschriftung per Kopf und Karte.
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Kommentare
danke für deinen Kommentar! Ich habe mit vielerlei Art Kritik gerechnet (Farbgebung, highlight clipping) - damit eher nicht.
Zunächst: ich persönlich bin kein Freund von 360°-Panoramen, weil ich denke, dass sie den Fotografen nur der Entscheidung entheben, was er eigentlich zeigen möchte. In diesem Fall endet das Bild de facto mit dem Ramolkogel, der letzten wirklich charakteristischen Erhebung im Ramolkamm - zumindestens vom Eiskögele aus betrachtet. Eine Alternative wäre gewesen, dass Bild bis zum Nederkogel und damit zum Schluß des Kammes durchzuhalten, allerdings fehlen mir da - aus dieser Perspektive - ein wenig die "Highlights". Darüber hinaus war ich an den gezeigten Bergen schon mehrfach unterwegs; es gibt also auch eine persönliche Komponente.
Aber schön, dass ich diese Anregung bekomme! Ich arbeite gerade an der Version Richtung Stubai/Zillertaler, die mir eigenlich schon zu lang geraten ist - vielleicht trifft die ja deinen Geschmack:)
LG,
Andreas
Und - aber auf hohem Niveau (!) - im linken Teil sehe ich auf meinem Monitor einen leichten Grünstich und erkenne auch ein leichtes Rauschen am Himmel. Hört sich irgendwie nach viel an, sind aber eigentlich nur ein paar Kleinigkeiten, durch deren Behebung man das Panorama in höhere Sphären hieven könnte. Wie gesagt, so weit weg ist es keinesfalls! Gruss, Felix
Edit: Hatte diesen Beitrag ohne die Kenntnis von Andreas' voherigem Beitrag verfasst.
Kritik ist immer gut, sonst lerne ich ja nie:)
Zum Aufbau schrieb ich ja schon - ich könnte mir höchstens vorstellen, es direkt am Ramolkogel enden zu lassen. Wäre das gescheiter?
Der Farbstich bereitet mir seit Tagen Kopfzerbrechen - du hättest die Original-JPEGs sehen sollen... Ich empfinde es eher als Blau-/Cyanstichig, habe aber schon maximal dagegen angekämpft - vielleicht finde ich noch eine bessere Lösung. Findest du auch den Bereich unterhalb der Hochwilde sowie den Schattenbereich am Vorgipfel besonders prekär?
Der ausgefransten Lichter im linken VG bin ich mir bewusst, meine es aber nicht ohne Eintrübung der Schneefarbe insgesamt beheben zu können?
Rauschen: je "neuere" (leider hält mein Budget nicht für die aktuellsten Modelle her) Kameras ich mir anschaffe, desto mehr liebe ich meine PowerShot G5 - bei ISO 50 oder ISO 100 schlägt sie trotz ihrer 10 Jahre m.E. so gepriesene Modelle wie die PEN - das war auch für mich eine herbe Enttäuschung.
Kurz zum Workflow: Stitching der unbearbeiteten JPEGs mit cs6, Speichern als TIFF, Öffnen als RAW, Bearbeitung im ACR. Gibt es bessere Ideen?
LG,
Andreas
Was den Workflow anbelangt, fällt es schwierig, zu helfen, ich benutze den Lightroom, der einige Probleme aus dem Weg räumt (Teilbereiche bearbeiten). Dabei bearbeitet man die Bilder allerdings vor dem Stitchen in synchroner Art und Weise, exportiert die voherigen RAWs als TIFFs und geht damit in den Stitcher. Zuletzt wird das exportierte TIFF (oder JPEG) -Panorama gestempelt und geschärft.
Es gibt da kein Patentrezept, aber diese Arbeitweise bringt mir persönlich derzeit die besten Ergebnisse, wenngleich ich auch selbstverständlich nicht zu den Fachleuten hier gehöre.
Was noch auffällig ist:
Falls Du die Möglichkeit hast, Dir ein Histogramm für geschossene Bilder auf der Kamera anzeigen zu lassen, solltest Du dies immer tun, hier kannst Du sofort ausgefressene oder abgesoffene Bereiche identifizieren und weißt, dass Du das Panorama mit anderen Grundeinstellungen noch einmal schießen musst.
Außerdem sehe ich, dass Du hier die Blende relativ weit geöffnet hattest, das wäre bei dieser Lichtsituation sicherlich nicht notwendig gewesen (1/3200s !) und Du büßt an Schärfentiefe dabei ein. Länger belichten, dann kannst Du auch auf ISO 100 runtergehen, um ganz sicher zu sein ;-).
Natürlich solltest Du die RAW-Funktion auch nutzen, wenn es geht, schließlich kannst Du dann mit entsprechender Software (CS6, müssten ja auch die Lightroomfunktionen vorhanden sein?) die Teilbereiche recht zufriedenstellend herrichten.
Ob Du dieses Panorama jetzt noch "retten" kannst, weiß ich nicht genau. Du müsstest Dir die Bilder aus dem linken Teil mal in die Software einladen und schauen, wie weit Du mit den Funktionen noch kommst, sprich Farb- und Helligkeitskorrekturen der Teilbereiche! Gutes Gelingen wünsche ich Dir.
Es geht halt immer ganz langsam voran, ich habe auch noch einen langen Weg vor mir! Gute Nacht! ;-)
Meine spontane Einstellung wäre: f 11-13, 1/900-1000 sek, Iso 100.
(ev. noch minus 0,7 Abzug) Bei meiner Nikon D7000 freue ich mich jedesmal über die guten Aut.Weissabgleichergebnisse!
Gruss von Walter
@Peter: als Nächstes in den Vordergrund rücken würde der Gipfelsteinmann - wäre vielleicht keine schlechte Idee gewesen. Ansonsten müßte man schon den Rundumschlag machen - der Vordere Seelenkogel würde diesselbe Höhe (perspektivisch) haben. Aber zum Thema Komposition habe ich mich ausgiebig geäußert, ich finde auch bei vielfachen Nachschauen, daß für die von mir erhoffte Darstellung alles in Ordnung ist.
@Felix: Danke für deine zahlreichen Hinweise! RAW wäre natürlich schlau gewesen, und ein Blick aufs Histogramm auch nicht verkehrt - ich werde daraus lernen!
Zur Belichtung: diese habe ich bewußt gewählt (ISO 160, Blendenpriorität f/5,6), da - meiner Meinung nach - seriöse Tests (http://www.dpreview.com/reviews/olympusep1/) gezeigt haben, dass die PEN ein Dynamikproblem bei ISO 100 hat, welches sich bei ISO 160 ausgeht. Und ein möglichst großer Dynamikumfang schien mir bei den Verhältnissen sinnvoll zu sein.
Dasselbe gilt für die Blende: MFT- Objektive gewinnen in der Regel nicht durch Abblenden - im Gegenteil, entspricht doch f/5,6 bei einem crop-Factor von 2 schon einer effektiven Blende von f/11 (vgl. http://www.lenstip.com/235.4-Lens_review-Olympus_M.Zuiko_Digital_14-42_mm_f_3.5-5.6_ED_Image_resolution.html).
Wie gesagt, dies war mein erster Ausflug mit der PEN, ich hoffe, ich kann in Zukunft einiges besser machen.
Danke für eure Hilfe,
Andreas
*) Wenn das Bild links den Grat gänzlich zeigen würde, wäre es vermutlich besser - siehe die "goldener Schnitt" Anmerkung von Felix bei meinem rezenten Bild. Anmerkung zu deiner Vorgangsweise beim Bildaufbau: Wenn man die Geographie in Betracht zieht, dann endet das Bild - so wie von dir geschildert - sinnvoll mit dem Ramolkogel. Wenn man das Bild als solches betrachtet (und das ist mindestens genauso sinnvoll) dann ich es nicht gut komponiert.
*) Tolle Links, die du uns da beschert hast - ich wußte gar nicht, dass man sich so detailreich mit einer Kamera auseinandersetzen kann. Inwieweit das aber alles wichtig ist um aus vielen Einzelaufnahmen dieses 500 px hohe Bild zu weben und ob auf dem Weg zu diesem Endergebnis die Kamera nicht doch nur ein Teil des Ganzen ist, überlasse ich gerne der individuellen Einschätzung.
*) Fakt ist aber sicher, dass bei so hohem Dynamik-Umfang des abgebildeten Objektes eine RAW Aufnahme sicherlich vorteilhaft ist. Das Tiefenproblem, welches Felix angesprochen hat ist sicher besser bewältigbar als zeichnungslos überstrahlte Schneeflächen.
*) Was die Blende anbelangt, so habe ich die immer als eien Möglichkeit gesehen, in einem weiteren Tiefenbereich meines Bildes Objekte noch scharf abbilden zu können. Der Dynamik-Bereich ist für mich hier eher von untergeordneter Bedeutung - siehe die Bemerkung zum RAW.
*) Was die Diskussion anbelangt wie man die Belichtung einstellen soll ... das ist doch Kinderkram! ISO so tief wie vertretbar (rauschen minimieren), eine halbe bis eine (Geschmacksache) Belichtungsstufe unterbelichten um weiß ausgefressene Flächen zu vermeiden, Blendenzahl so groß wie möglich im Kontext des vorhandenen Lichtes und der Voraussetzung, dass die Belichtungszeit so lange ist, dass auch noch in den "dunkelsten Bereichen" noch "unverwackelte" Bilder ermöglicht werden. Im Zweifelsfall lieber 2-3 Serien schießen als nur eine. Meine 32 GB Speicherkarten fassen z.B. je rund 1100 RAW Bilder, ich habe immer 3-4 mit.
*) Es erschließt sich mir so überhaupt nicht, warum bei einem NACH den Aufnahmen erfolgenden Crop die effektive Blendenzahl stigen soll. Wie darf ich das verstehen? Da kann sich ja nichts mehr ändern - oder ??
Schmeiss es nicht fort Andreas, ich muss es noch öfter schauen unter dem Aspekt: "so nicht"!
P.S. Das ist freundschaftlich gemeint, nicht abfällig!
Gruss Walter
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