Mattmarkstausee und Allalingletscher-Reste   93274
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Legende

1 Ofental
2 Monte Moro 2984m
3 Tälli
4 Seewjinenhorn 3205m
5 Sewjinengletscher
6 Sewjinenberg
7 Schwarzberg Gletscher
8 Schwarzberghorn 3609m
9 Schwarzbergalp 2373m
10 Schwarzenbergchopf 2868m
11 Allalingletscher
12 Allalinhorn 4020m
13 Hohlaubgletscher
14 Klein Allalin 3069m
15 Vordere Allalinmoräne
16 Egginer 3367m
17 Mittaghorn 3143m
18 Bietschhorn 3934m
19 Saaser Vispa
20 Saastal
21 Zermeiggern
22 Weissmies 4023m

Details

Aufnahmestandort: Mattmarksee, Staudammkrone (2003 m)      Fotografiert von: Heinz Höra
Gebiet: Walliser Alpen      Datum: 18.7.2011
Vor 50 Jahren, am 30. August 1965, als die Baurbeiten für den Staudamm dem Ende entgegen gingen, ereignete sich am Allalin-Gletscher ein Absturz (ca. 2 Mio. m³) und begrub das Barackenlager der Baustelle unter sich, wobei 88 Bauarbeiter, vor allem italienische, umkamen. Nur 5 konnten gerettet werden.

1967 konnte der Staudamm von Mattmark, der der grösste Erdschüttdamm Europas ist/war, fertig gestellt werden. Er ist 120 m hoch und besteht hauptsächlich aus Moränenmaterial des Allalingletschers. Der Speicherraum des Mattmarkstausees beträgt 100 Mill. m³. Das Einzugsgebiet umfaßt nicht nur die direkt in ihn mündenden Bäche, die vom Schwarzenbach- und Sewjinengletscher sowie dem Tälli und dem Ofental kommen, sondern auch noch Abflüsse vom Allalin- und Hohlaubgletscher sowie dem Almageller- und dem Furggbach, die evtl. auch über Tunnel zum See fließen. Das gestaute Wasser speist die Kraftwerke im nahen Zermeiggern und dem fast bei Visp liegenden Ackersand, die insgesamt 660 Mio. kWh erzeugen (können).

Nach dem gewaltigen Abbruch von 1965 wuchs der Allalingletscher wieder und erreichte 1985 fast wieder den Talboden. Danach zog er sich wieder zurück. Am 1. November 1999 brechen an derselben Stelle wie 1965 160 000 m³ Eis ab und stürzen bis in den Talboden. Die Abbruchfront war 25 m hoch. Schäden gab es angeblich (lt. Tafel auf dem Staudamm) keine. Am 30. Juli 2000 stürzte nach Rutschungen der Gletscherzunge eine riesige Eislawine von über 1 Mill. m³ bis in den Talboden, ohne Schäden anzurichten. Aber Eisstaub bedeckte noch die Straße auf der gegenüberliegenden Talseite. (lt. http://glaciology.ethz.ch/inventar/download/allalin.pdf).

Auf dem von mir im Juli 2011 gemachten Bildern endet der Allalingletscher bei ca. 2680 m üNN. Die Absturzstelle war bei 2565 m üNN. Der Talgrund darunter liegt auf 2088 m üNN, die Krone des Staudamms auf 2200 m üNN.

360°-Panorama aus 12 Hochformataufnahmen (Canon EOS 450D, Sigma 18-125 OS @ 19mm, ohne Stativ) gestitcht mit PTGui.

Kommentare

Interessant was Du so aus dem Archiv holst
30.08.2015 13:48 , Thomas Janeck
Es bippert vor Spannung... 
zumal sich die Tragödie jährt!
Ich lies mich schon bei FC aus über die beschämende Nachgeschichte.
(Gericht und Bund: arrogante Verharmlosung, es sei nur die Natur schuld)
Kompliment Heinz für Dein Wissen und Deinem Bildschatz!
Gruss Walter
30.08.2015 15:06 , Walter Schmidt
ansprechend gestaltetes Panorama mit gut dargestellter Geschichte. LG Alexander
30.08.2015 22:14 , Alexander Von Mackensen
Bildaufbau und Motiv sind top - dazu mE ein ungewohnter aber "chicer" Workflow, der dem Panorama einen künstlerischen Akzent gibt!

Herzliche Grüße
Hans-Jörg
31.08.2015 07:09 , Hans-Jörg Bäuerle
Sehr schönes Bild!
31.08.2015 18:07 , B. B.
Gut gemacht und informativ erzählt - finde ich jetzt spannend, da hinten war ich nämlich noch nicht, aber auf meinem Pano von 1000m weiter oben ist der Standort hier gut zu sehen. VG Martin
01.09.2015 20:16 , Martin Kraus
Hans-Jörg, wie kommst Du zu der Erkenntnis über meinen Workflow?
02.09.2015 19:04 , Heinz Höra
Lieber Heinz, ich hatte bei Deinem Panorama vom Mattmarkstausee spontan den Eindruck, dass es mit den kräftigen Farben und dem leuchtenden See den Charakter eines Gemäldes hat und Du hier bewusst die Sättigung und ggf. Luminanz erhöht hast!?! Ich habe diese mehrfach besuchte Ecke etwas trister und grauer in Erinnerung. Dies hat mich zur Frage bzgl. des Workflows veranlasst!

Herzliche Grüße
Hans-Jörg
06.09.2015 16:57 , Hans-Jörg Bäuerle
Hans-Jörg, ich habe Dir meine Antwort nun doch lieber in Form einer persönlichen Nachricht geschickt.
PS: Ich hatte noch vergessen, darauf hinzuweisen, daß ich mehrere Aufnahmereihen gemacht hatte und natürlich die ausgesucht habe, die die besten Lichtverhältnisse hatte. Und obwohl es ja sehr bewölkt war, wird bei allen Aufnahmereihen der See immer in großen Teilen von der Sonne beschienen - und die Schattenflecken machen dann den Reiz aus.
10.09.2015 22:40 , Heinz Höra

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Heinz Höra

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