Im letzen Jahr herrschten Ende Oktober noch sehr gute Bedingungen zum Bergsteigen. In den Berchtesgadener Alpen lag überhaupt noch kein Schnee. Leider hatten sämtliche Hütten schon zu, außer dem ganzjährig geöffneten Stahlhaus. Vom Tal ist der Weg zu allen Gipfeln sehr weit.
Der Höhe Göll schien mir das am leichtesten erreichbare Ziel unter den großen Berchtesgadener Bergstöcken zu sein. Vor vielen Jahren bestieg ich den Hohen Göll schon einmal als Tagestour von der Rossfeldstraße über das Purtschellerhaus und die Schusterroute. Diese hat aber ausgesetzte Stellen, die ich vermeiden wollte. Vom Stahlhaus kann man den Hohen Göll über das Hohe Brett in 4 Stunden besteigen. Eine Übernachtung im Stahlhaus zog ich in Betracht, entschied mich dann aber doch für eine Tagestour auf einer dritten Besteigungsmöglichkeit: den Alpeltalsteig. Ausgangspunkt ist ein kleiner Parkplatz an der Straße nach Hinterbrand auf gut 1000 m. Das ist für Berchtesgadener Verhältnisse schon recht hoch. Zum Gipfel waren also nur noch 1500 Höhenmeter zu bewältigen, 4½ Stunden waren veranschlagt. Ich bin bei Sonnenaufgang gestartet. Landschaftlich ist der Anstieg großartig und führt zwischen Göll und Brett steil hinauf durch die Karstlandschaft der Umgänge in die Göllscharte und dann zum Gipfel. Der Anstieg verlangt schon früh Trittsicherheit im unwegsamen Gelände, ist aber an keiner Stelle ausgesetzt, sodass Schwindelfreiheit nach meinem Dafürhalten keine Voraussetzung für eine Besteigung auf diesem Weg ist.
In der vorgesehen Zeit erreichte ich den geräumigen Gipfel gegen Mittag. Ich hatte überlegt, über Hohes Brett und Stahlhaus abzusteigen. Wegen der tollen Aussicht blieb ich aber zu lange auf dem Gipfel. Gegen halb 3 war ich ganz alleine oben und entschied wieder für den Alpeltalsteig als Abstiegsweg, weil das am schnellsten war. Da man im Karstgelände ständig aufmerksam gehen muss, war der Abstieg nur wenig kürzer als der Aufstieg und ich kam erst kurz nach Sonnuntergang am Auto an. Auf weiten Strecken ist die Wegführung nur an den roten Punkten erkennbar. Bei Dunkelheit stelle ich mir das schwierig vor. Ich hatte keine gescheite Lampe dabei und habe deswegen zwischenzeitlich gemeint, mich beeilen zu müssen.
24 HF-Freihandaufnahmen mit meiner Alpha 7R, 35 mm KB, f/11
Jochen App, Michael Bodenstedt, Peter Brandt, Hans-Jörg Bäuerle, Mentor Depret, Günter Diez, Andre Frick, Fredy Haubenschmid, Gerrit Hohage, Martin Kraus, Matthias Matthey, Gianluca Moroni, Jörg Nitz, Uta Philipp, Herbert Raab, Danko Rihter, Konrad Sus, Jens Vischer, Benjamin Vogel, Alexander Von Mackensen
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